Deshalb: „Nach Behaghel“ meint nicht: „auf ihn gegründet“, sondern: „in seinem Geist weitergebaut“. Manifest der Bruchloge nach Behaghel Präambel Die Bruchloge ist kein Tempel aus Stein, kein Register in einem Großorient, keine Tochter einer bestehenden Obedienz. Sie ist das, was aus Menschen entsteht, die verworfen wurden – und dennoch weiterbauen. Sie kennt keine Grade, keine Rituale, kein Dogma. Aber sie kennt den Bruch. Und das Licht, das darin leuchtet. Ihr humanistischer Auftrag: Die Bruchsteine wieder zum Leuchten bringen. 1. Ursprung Die Bruchloge wurzelt im Verständnis, dass der Menschensohn keinen Ort hatte, sein Haupt hinzulegen (Matthäus 8,20), und dass der von den Bauleuten verworfene Stein zum Eckstein wurde (Apostelgeschichte 4,11). Diese beiden Verse bilden das geistige Fundament des Bruchlogen-Systems. 2. Wesen der Bruchloge Die Bruchloge ist kein klassisches Logensystem. Sie ist ein freier Bau von Menschen, die sich nicht einordnen lassen – nicht weil sie sich verweigern, sondern weil sie weitergehen. Sie ist keine Hierarchie, sondern eine Haltung. Keine Organisation, sondern eine organische Gemeinschaft. Sie vereint:
In Bulgarien trägt dieses Wirken den Namen Freigeister & MURCS – ein Ausdruck dafür, dass aus dem, was andere als Murks abtun, ein freier geistiger Bau entstehen kann. 3. Prinzipien Die Bruchloge folgt keinem Lehrplan, sondern einem inneren Kompass. Ihre Prinzipien lauten:
Die Bruchloge erhebt keinen Anspruch auf Wahrheit – außer dem, dass jeder Anspruch auf Wahrheit zu prüfen ist. Sie glaubt nicht an den Besitz von Licht, sondern an die Offenbarung im Bruch.
Ihr einziges Dogma ist, dass Dogmen nicht tragen. 4. Werkzeuge Die Werkzeuge der Bruchloge sind nicht Hammer, Winkelmaß oder Schurz. Es sind:
5. Licht im Bruch Die Lichteinbringung der Bruchloge erfolgt nicht durch eine feierliche Zeremonie, sondern durch die Entscheidung, Licht zu sein – inmitten des Dunkels. Wer in der Bruchloge wirkt, bringt das Licht nicht ein – er befreit es.
6. Zugehörigkeit Es gibt kein Aufnahmeritual. Kein Siegel. Kein Ausweis. Wer sich im Geiste dieser Haltung weiß, gehört dazu. Die Bruchloge wirkt im Verborgenen und im Sichtbaren – und ist dennoch immer wirklich da. 7. Ziel Die Bruchloge will die Welt nicht verbessern im Sinn einer Utopie. Sie will, dass Menschen sich erinnern: Auch aus dem Zerbrochenen kann etwas Ganzes entstehen. Dass Scheitern kein Ende ist. Dass Licht auch im Verlorenen wohnt. Dass man bauen kann – ohne Erlaubnis, aber mit Auftrag. 8. Die Enttäuschten – und dennoch Berufenen Viele, die zur Bruchloge finden, waren nicht Abtrünnige. Sie wurden nicht ausgeschlossen, sie gingen. Und sie gingen nicht, weil sie nichts mehr suchten – sondern weil sie noch immer etwas suchten, das sie dort nicht mehr fanden. Sie berichten von menschlichen Enttäuschungen, nicht vom Verlust ihrer Haltung. Der Glaube blieb. Der Auftrag blieb. Nur der Rahmen passte nicht mehr.
9. Die Bruchloge im erweiterten Sinn Die Bruchloge ist mehr als eine neue Loge. Sie ist eine Sammelstelle aller Bruchlogen, aller Versuche, jenseits der Norm zu wirken – in Wahrheit, Aufrichtigkeit und Verantwortung. Sie ist ein geistiges Netzwerk, das jene verbindet, die keine Zugehörigkeit mehr brauchen, weil sie längst begriffen haben:
Wer aus einer Loge fiel, wer aus einer Kirche floh, wer aus einem System ging – aber das Licht bewahrte – hat in der Bruchloge nicht ein neues Zuhause, sondern die Gewissheit,
10. Die Linien der Bruchloge – auf wessen Schultern wir stehen Die Bruchloge steht nicht auf einem Stammbaum – sondern auf Schultern. Schultern von Geistern, die in Brüche gingen und darin leuchteten. Keine Ahnenliste, sondern eine Berufungslinie. Sie beruft sich auf:
Und wer sich ihnen verbunden weiß, ist in gutem Licht unterwegs. Nachsatz Die Bruchloge ist das, was bleibt, wenn alles andere nicht mehr trägt.
Und wenn einer nirgendwo richtig hineinzupassen scheint – dann ist das vielleicht nur der Beweis, dass er zur Bruchloge gehört. Denn dort, wo andere Mauern ziehen, entsteht hier Raum. Anmerkung zur Herkunft Die Bruchloge steht geistlich in der Linie des Ordo Templi Salomonis – nicht als rechtlicher Nachfolger, sondern als Weiterführende im Geiste. Wo Rituale enden, beginnt Verantwortung. Wo Institution versagt, lebt Berufung fort.
Warum „nach Behaghel“? Der Name Behaghel taucht in der Geschichte immer wieder auf: In der Literaturwissenschaft bei Gustav Behaghel, im protestantischen Kirchenbau bei Jakob Wilhelm Behaghel, in der franko-belgischen Logentradition bei Isaak Behaghel, in freimaurerischen Zusammenhängen bei Daniel Behaghel – und in vielen Bruchlinien der europäischen Geschichte. Doch dieser Text folgt keinem Stammbaum – sondern einem Geist. Dem Geist jener, die aus dem Zerbrochenen bauten, die nicht mächtig, sondern sendungsbewusst waren. Die keinen Platz fanden, und gerade deshalb Raum schufen.
Symbol der Bruchloge Ein verworfener Stein. Kein Siegel. Kein Schurz. Kein Zirkel.
Symbol der Bruchloge Ein verworfener Stein. Kein Siegel. Kein Schurz. Kein Zirkel.
Symbol der Bruchloge Ein verworfener Stein. Kein Siegel. Kein Schurz. Kein Zirkel.
Nachsatz Die Bruchloge ist das, was bleibt, wenn alles andere nicht mehr trägt.
Die Bruchloge erhebt keinen Anspruch auf Wahrheit – |
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