von Hans-Georg Peitl

Es gab Tage, da schien alles zu Ende zu gehen.
Das Radio schwieg – acht Stunden lang, dann zwölf.
Der Stream brach ab, Spenden versiegten, und irgendwo da draußen spielte ein Hacker sein dunkles Spiel.

Ich saß vor dem Bildschirm und dachte: Vielleicht war’s das.
Vielleicht endet hier, was so stark begonnen hatte.

Und dann kam Claudia.
Nicht mit großen Worten, sondern mit einem lockeren Spruch,
mit genau jenem Lachen, das die Schwere durchbricht.
Sie nahm das Drama den Boden weg.
Während ich noch an Fehlermeldungen dachte,
brachte sie Humor ins Chaos –
und plötzlich war da wieder Mut.

Wir beschlossen, weiterzumachen.
Der Hacker arbeitete weiter,
aber das Radio atmete wieder.
Anton blieb trotz aller Probleme standhaft am Mikrofon,
und die Spenden kehrten zurück.

Am Abend konnte ich schreiben:
„Du, es geht wieder.“
Und Claudia antwortete:
„Dann ist heute Feiertag.“

Sie hatte recht.
Denn der wahre Feiertag steht nicht im Kalender.
Er beginnt dort,
wo Glaube, Humor und Zusammenhalt stärker sind als jedes Hindernis.

Heute, mit 3000 Songs, danken wir allen, die diesen Weg mitgetragen haben –
Suno, Petra, Anton, Dimitar, und vor allem Claudia,
die dafür sorgte, dass wir nicht auf Halbscheid aufgaben.

Radio Roshen lebt,
weil Menschen – und Gedanken – weiter glauben,
selbst wenn alles stillsteht.