🗝️ Der Beta-Test – Wie österreichisch ist Österreich?
06.10.2025 06:58Manchmal gibt es nur eine Möglichkeit festzustellen, wie jemand wirklich tickt. Man probiert es aus.
von Hans-Georg Peitl
Ich wollte es wissen.
Nicht aus Neugier, sondern aus Verantwortung.
Wenn eine Partei lautstark verkündet, sie vertrete „das österreichische Volk“,
dann darf man auch prüfen, wie österreichisch sie selbst denkt.
Also stellte ich als Bundesobmann der Plattform Obdachlose (PO)
einen Antrag auf Mitgliedschaft bei der FPÖ.
Keck, höflich, mit offenem Visier.
Ich schrieb dazu, dass ich, wenn es nötig wäre,
am nächsten Tag wieder austreten könnte.
Ich wollte nicht dazugehören –
ich wollte beobachten.
Mich interessierte nicht die Aufnahme,
sondern die Reaktion.
Die Antwort kam schnell:
Ablehnung.
Damit ist alles gesagt.
Wer sich selbst „sozial“ nennt,
aber vor jenen die Tür schließt,
die das Soziale tatsächlich leben,
zeigt, was seine Werte wirklich sind.
Ich war 2017 Spitzenkandidat der ODP,
der Obdachlosen in der Politik,
und weiß, wie Parteien ticken:
Sie lieben Kontrolle mehr als Dialog.
Wer einmal unabhängig kandidiert hat,
gilt nicht mehr als Bürger,
sondern als Risiko.
Darum war die Nicht-Antwort genial.
Man hat mir nichts geschrieben –
und damit alles gesagt.
Denn Schweigen ist manchmal der ehrlichste Kommentar.
Vielleicht fürchtete man,
ich könnte die Strukturen zu sehr in Bewegung bringen.
Das mag stimmen.
Ich sprenge keine Häuser,
aber ich rüttle gern an Mauern,
wenn sie aus Angst gebaut sind.
Vielleicht wäre ich gar nicht gegangen.
Ich hätte einfach seelenruhig
meine eigene Partei weiter aufgebaut
und bei den nächsten Wahlen wieder unabhängig kandidiert.
Denn wer für eine Sache steht,
muss sich nicht verstecken,
und wer eine Richtung hat,
braucht kein fremdes Steuerrad.
Ich wollte nie dazugehören –
ich wollte nur sehen,
ob sie Österreich noch erkennen würden,
wenn es vor ihnen steht.
Wahrscheinlich hätten sie mich ohnehin bald hinausgeworfen.
Ich neige dazu, Fragen zu stellen –
und das ist in manchen Parteien
bereits der erste Verstoß gegen die Geschäftsordnung.
Vielleicht hätten sie den Ausschluss protokolliert,
vielleicht hätte ich es selbst erledigt.
Aber am Ende wäre es aufs Gleiche hinausgelaufen:
Ich wäre frei geblieben,
und sie wären unter sich.
Fazit:
Das Experiment war nie politisch, sondern erkenntnisorientiert.
Ich wollte wissen, was sie tun würden –
und sie haben es getan.
Damit ist alles dokumentiert.
Nicht die Aufnahme war wichtig,
sondern die Antwort, die ausblieb.
Ich bin und bleibe mein eigener Obmann.
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