Von Klarnamen, falschen Dates und der verlorenen Jugendgruppe
26.06.2025 06:26

Über die Vor- und Nachteile von Social Media
Ein Kommentar von Hans-Georg Peitl

Liebe Freunde,

da diskutiert man also aktuell ernsthaft, ob Altersbeschränkungen für soziale Medien auch eine Klarnamenpflicht mit sich bringen sollen. So, als wäre es etwas Schreckliches, den eigenen echten Namen im Netz zu verwenden. So, als könnten die meisten Menschen nicht zu dem stehen, was sie tun. So, als wären es immer nur Jugendliche, die im Internet Unsinn treiben.

Doch das stimmt so nicht. Auch Erwachsene mobben. Auch Erwachsene hetzen. Und sie tun es oft mit größerer Heimtücke als Jugendliche.
Deshalb sage ich ganz offen:
Wer nichts zu verbergen hat, hat auch keinen Grund, seinen Namen zu verbergen.

Ich stehe zu dem, was ich mache.
Darum steht auf meiner letzten Single auch nicht nur Suno Lingens – sondern auch mein echter Name: Hans-Georg Peitl.

Womit ich beim zweiten Teil der aktuellen Diskussion bin: der Frage, ob Jugendliche überhaupt noch echte Begegnungen haben.
Denn auch das scheint mir ein viel tieferes Problem zu sein:
Die Jugend hat heute keinen Ort mehr, an dem sie sich kennenlernt.

Es gibt kaum noch Jugendgruppen. Keine offenen Pfarrzentren, keine Nachmittagsräume, keine Lagerfeuerrunden. Stattdessen sitzen alle vor dem Bildschirm.
Und wenn das so weitergeht, frage ich mich: Wie funktioniert dann eigentlich die Familienplanung von morgen?
Wie sollen sich junge Menschen verlieben, Werte entwickeln, ein gemeinsames Leben aufbauen?

Versteht mich nicht falsch – auch ich nutze die Vorteile des Computerzeitalters. Ich glaube an das Positive in der Digitalisierung. Aber wenn ich dann – wie gestern – lesen muss, dass zwei Jugendliche (18 und 19 Jahre alt) andere Jugendliche über Dating-Apps in eine Falle locken, sie dann zusammenschlagen und ausrauben –
dann kommen mir doch Zweifel.

Nicht an der Technik.
Sondern an dem, was wir versäumen: nämlich echte, menschliche Räume zu schaffen, in denen junge Menschen wachsen können.

Vielleicht liegt die Antwort gar nicht in einer strengeren Altersbeschränkung.
Sondern in einer neuen Form von verantworteter Offenheit.
Mit echtem Namen. Mit echtem Gesicht.
Und mit echten Begegnungen.

Informationen zu diesem Artikel
  • Erstellt von: OMPastorPeitl
    Kategorie: Allgemein
    26.06.2025 06:26:00 Uhr

    zuletzt bearbeitet: 26.06.2025 06:28
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