Offener Brief aus Groß-Schilda
22.06.2025 05:44An die Redaktion des Standard
Betreff: Burschenschafter, Beobachtung – und ein unbeabsichtigtes Missverständnis
Sehr geehrte Damen und Herren der Standard-Redaktion,
mit Verwunderung, ja mit einem Hauch literarischer Verzweiflung, haben wir in der Stadt Groß-Schilda Ihren aktuellen Artikel über den Mitgliederschwund bei deutschnationalen Burschenschaften zur Kenntnis genommen.
Nicht, weil uns dieser Rückgang traurig stimmen würde – ganz im Gegenteil.
Sondern weil wir uns ernsthaft fragen:
🟠 Seit wann macht der Standard Werbung für jene, die ihm einst ideologisch gegenüberstanden?
Sie schreiben über Nachwuchssorgen in Verbindungshäusern, über Fusionspläne traditionsreicher Bünde –
und das alles in einem Ton, der eher an ein soziologisches Rehabilitationsprogramm erinnert als an kritischen Journalismus.
Ein Rückblick, der schmerzt
Der Standard, gegründet als liberaler Leuchtturm,
von einem Mann mit biografischer Verantwortung gegenüber der Geschichte –
wirkte über Jahrzehnte hinweg als Korrektiv gegen das Abdriften ins politisch Rechte.
Er war das Blatt für die,
die nicht nach Deutschland schielten, sondern in Österreich standen.
Für die, die wussten, dass sich ein demokratischer Staat nur dann behaupten kann,
wenn er sich von den Geistern des Deutschnationalismus abgrenzt, nicht annähert.
Und heute?
Heute lesen wir,
dass Burschenschafter Nachwuchsprobleme haben,
dass sie sich – Zitat – „neu aufstellen“,
und dass es offenbar Raum im Standard gibt, um ihre Situation zu schildern,
fast schon mit einem Schimmer Anteilnahme.
Doch wozu?
Um eine Debatte zu eröffnen – oder unbewusst einem Milieu Sichtbarkeit zu schenken,
das sich seit jeher an den Rockzipfeln der FPÖ festklammert
und vom „alten Österreich“ nur die Säbel kennt, nicht die Kultur?
Die Inklusio
Wir sagen es freundlich – aber deutlich:
Ein Staat wie Österreich kann nur überleben,
wenn er sich geistig löst vom deutschnationalen Traum,
sich erinnert, wer er ist – und wer er nicht mehr sein will.
Wenn dann ausgerechnet der Standard,
einst Bollwerk gegen rechte Ideologien,
zum Ort wird, wo deren Traditionslinien plötzlich differenziert dargestellt werden –
dann ist das keine Aufklärung mehr.
Dann ist das Satire.
Mit herzlichem Gruß aus dem letzten freien Österreich,
wo man noch weiß, was Mensur bedeutet,
aber lieber an Menschlichkeit denkt.
Ihr Groß-Schilda-Korrespondent
im Dienste von Vernunft, Satire –
und einem Österreich, das sich nicht verkauft.
Informationen zu diesem Artikel
-
Erstellt von:
OMPastorPeitl
Kategorie: Allgemein
22.06.2025 05:44:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 22.06.2025 05:50 - Keine Kommentare
Kommentare
ReCaptcha Fehler. Das ReCaptcha konnte nicht validiert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Sie haben zu viele Links in Ihrem Beitrag. Maximal dürfen Links gesetzt werden.
Sie haben zu viele Bilder in Ihrem Beitrag. Maximal dürfen Bilder verwendet werden.
Sie haben zu viele animierte Bilder in Ihrem Beitrag. Maximal dürfen animierte Bilder verwendet werden.
Ein in Ihrem Beitrag verwendetes Bild überschreitet die zulässige Breite, die vom Administrator des Forums festgelegt wurde. Die maximal erlaubte Breite sind Pixel.
Ein in Ihrem Beitrag verwendetes Bild überschreitet die zulässige Höhe, die vom Administrator des Forums festgelegt wurde. Die maximal erlaubte Höhe sind Pixel.
Der eingegebene Text ist zu lang (maximal 65.500 Zeichen).
Sie dürfen erst in Tagen Links zu externen Webseiten posten.
Sie dürfen erst nach Beiträgen Links zu externen Webseiten posten
Bitte lösen Sie das Captcha, um auch als Gast Links in diesem Forum zu posten.
Gäste können leider keine Links zu externen Seiten posten.
Sie haben tägliche Limit für neue Beiträge bereits erreicht. Versuchen Sie es später noch einmal.
Das Schreiben von privaten Nachrichten ist erst nach Beiträgen erlaubt.
Bitte entfernen Sie folgende Links, um den Beitrag zu speichern: